Die Ausbildung oder Umschulung zum Steuerfachangestellten / zur Steuerfachangestellten kann ein großer Karrierestart sein: Sie erlernen Grundkenntnisse der Verwaltung, des Steuerrechts und der Mandanten- und Mandantinnenbetreuung. In einem Steuerbüro erledigen Sie alle wichtigen praktischen Aufgaben zur Auftragsabwicklung, Recherche und Prüfung von Steuerunterlagen.
Wer im Steuerbüro praktische Erfahrungen gesammelt hat, kann sehr gut in ein wirtschaftliches Studium, wie beispielsweise Betriebswirtschaftslehre (BWL), einsteigen. Durch die Grundlagen der Ausbildung oder Umschulung verstehen Sie die Studieninhalte schneller und in einem besseren Zusammenhang.
Nach dem Studium haben Sie sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Entweder machen Sie sich selbstständig und gründen Ihr eigenes Steuerbüro oder Sie steigen als Partner in einem Büro ein.
Aber was genau tun Sie als Steurfachangestellte/r eigentlich?
Früher nannte sich der Beruf noch Steuerfachgehilfe. Er umfasst viele verschiedene Aufgaben, die ein hohes Maß an Verantwortung erfordern und den Beruf sehr vielseitig und komplex machen.
Als ausgebildeter Steuerfachangestellter / ausgebildete Steuerfachangestellte haben Sie Kenntnisse über das Steuerrecht, Rechnungswesen und Buchhaltung, Personalwesen, Kundenberatung sowie Wirtschaftslehre.
Steuerfachangestellte haben immer mit Zahlen zu tun, ob man nun in der Buchhaltung und Verwaltung Kosten kalkuliert oder Rechnungen schreibt. Aber auch der menschliche Kontakt kommt nicht zu kurz: Die meisten Mandantinnen und Mandanten werden bei ihren Steuererklärungen unterstützt oder zu ihren Finanzen beraten. Es gibt persönliche Gespräche sowie schriftlichen und telefonischen Kontakt.
Die Verwaltungsarbeit, also Ablage und Durchsicht sowie die Ordnung von Dokumenten, gehört zu den Basistätigkeiten Steuerfachangestellter.
Als Berufseinsteiger in Berlin bekommen Sie 1700 EUR bis zu 2500 EUR monatliches Gehalt. Das hängt natürlich auch davon ab, in welchem Steuerbüro Sie arbeiten, wie gut Sie sich bei der Gehaltsverhandlung machen, welche Vorkenntnisse Sie haben und wie gut Ihre Abschlussnoten sind.
Außerdem steigt der Lohn mit den Jahren der Berufserfahrung, wenn Sie Weiterbildungen machen oder eine Selbstständigkeit ins Leben rufen.
Nach einem Studium im Bereich Wirtschaft bekommt man natürlich ein höheres Gehalt, denn die Steuerbüros beachten bei der Lohnberechnung die höheren Qualifikationen. Das gilt eigentlich fast für jeden Beruf.
Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten oder zum Steuerfachangestellten dauert 3 Jahre und endet mit dem StBK-Abschluss. Mehr Informationen zum Ablauf und den Inhalten der Ausbildung, sowie Tipps für Ihre Bewerbung finden Sie auf der Webseite der Steuerberaterkammer Berlin.
Wenn Sie bereits Berufserfahrung haben, oder eine Erstausbildung aus anderen Gründen für Sie nicht attraktiv erscheint, können Sie über eine Umschulung zum / zur Steuerfachangestellten in den Beruf einsteigen. Die Umschulung dauert 2 Jahre und ist somit deutlich kürzer. Betriebe, z.B. Steuerbüros, bieten diese Möglichkeit an. Ebenso gibt es Bildungsträger in Berlin, die Ihnen diesen Weg ermöglichen. In einer schulischen Umschulung absolvieren Sie ein Theoriephase und lernen Wirtschaftslehre, Steuerlehre und Rechnungswesen. Dieses Wissen nehmen Sie dann mit in das 10 monatige Praktikum. Die Umschulung endet wie die Ausbildung mit dem Abschluss der Steuerberaterkammer (StBK).
Eine Umschulung kann z.B. in Frage kommen, wenn Sie bereits eine Berufsausbildung haben und nicht mehr in Ihrem Bereich arbeiten können. Mitarbeiter der Agentur für Arbeit prüfen im Einzelfall, ob Sie eine Umschulung in Berlin machen können. Es ist aber gut möglich, sich diese Umschulung finanzieren zu lassen.
Eine Umschulung ist meist 1 Jahr kürzer als eine Ausbildung, denn oftmals kann man Berufserfahrung vorweisen, auf der aufgebaut werden kann, selbst wenn es in einer anderen Branche ist.
Weitere Infos zu einer Umschulung zum Steuerfachangestellten in Berlin finden Sie hier.
Umschulungen gehören zur beruflichen Weiterbildung und bieten daher verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung.
Eine Umschulungsmaßnahme in Berlin kann zum Beispiel über das Jobcenter oder die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Diese Förderung ist durch den so genannten Bildungsgutschein (BGS) geregelt. Das ist das wichtigste Fördermittel für berufliche Weiterbildungen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie von Ihrem persönlichen Arbeitsberater.
Aber auch Rentenversicherungsträger und andere Kostenträger (wie z.B. der BFD - Berufsförderungsdienst der Bundeswehr) können Umschulungen fördern.
Da sich kaum ein Rechtsgebiet so häufig verändert wie das Steuerrecht, ist es sinnvoll sich auch nach Erhalt des Abschlusses zum / zur Steuerfachangestellten stetig fortzubilden.
Folgende Weiterbildungen könnten dann für Sie passend sein:
Oder kommt sogar ein Studium für Sie in Frage?